Das Werkverzeichnis
Dr. Clemens Weiler war Direktor des Museums Wiesbaden und ein anerkannter Jawlensky-Experte. Mit Hilfe von Andreas Jawlensky, einziger Sohn von Alexej von Jawlensky und anerkannter Jawlensky-Experte, publizierte er 1959 die erste umfassende Jawlensky-Biographie, in der auch 789 Gemälde Jawlenskys erfasst wurden. Davon sind 190 nicht abgebildet; mehrere davon konnten bislang noch nicht identifiziert werden. Diese Publikation galt lange Zeit als Werkverzeichnis, obwohl sie nicht als solches konzipiert war.Im Jahre 1985 ist die Publikation Alexej von Jawlensky. Leben und druckgraphisches Werk von Detlev Rosenbach erschienen, mit einem Werkverzeichnis der Druckgraphik (insgesamt 37 Werke).
Nach dem Tode von Andreas Jawlensky im Jahre 1984 hat die Alexej von Jawlensky-Archiv S.A. seine begonnene Arbeit an einem Werkverzeichnis weitergeführt.
1991 erschien der erste Band des Werkverzeichnisses der Ölgemälde von Jawlensky (Schaffensperiode 1890-1914), 1992 der zweite (Periode 1914-1933), 1993 der dritte (Periode 1934-1937), 1998 erschien der vierte und letzte Band mit Werken auf Papier. Im zweiten, dritten und vierten Band sind Addenda zu den jeweils vorangegangenen Bänden erfasst. Die Bände des Werkverzeichnisses tragen den Titel Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Volume 1, 2 und 3. Der Titel des vierten Bandes lautet Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné Volume Four. The Watercolours and Drawings 1890-1938. Die Autorinnen der vier Bände sind Maria Jawlensky, Lucia Pieroni-Jawlensky und Angelica Jawlensky. Die Bände wurden in London bei Philip Wilson Publishers Ltd. publiziert.
Nach 1998 wurden weitere Werke von Jawlensky zugänglich und konnten, nach eingehender Begutachtung durch die Alexej von Jawlensky-Archiv S.A. und durch den Beirat, ins Werkverzeichnis von Jawlensky aufgenommen werden. Bereits in Band 2 der von der Alexej von Jawlensky-Archiv S.A. herausgegebenen Publikationsreihe Bild und Wissenschaft. Forschungsbeiträge zu Leben und Werk Alexej von Jawlenskys, Ende 2005 erschienen, wurden die neu erfassten Werke veröffentlicht. Im gleichen Band wird ebenfalls eine Revision des Bandes IV des publizierten Werkverzeichnisses vorgenommen.
Einzelne in Band IV aufgenommene Werke, vor allem Aquarell-Serien wurden nach Erscheinen von Band IV, in Frage gestellt. Im Februar 1998 fand in Essen im Folkwang Museum neben der Ausstellung Alexej von Jawlensky. Das Auge ist der Richter ein Symposium statt. Das Jawlensky-Archiv überprüfte in einer ersten Phase die Aquarelle.
Für die Interessierten sind nachfolgend die Nummern jener Werke im Band IV des Werkverzeichnisses aufgeführt, welche auf Grund der heutigen Erkenntnisse nicht mehr dem Künstler Alexej von Jawlensky zugesprochen werden können. Es handelt sich um die Aquarelle und Zeichnungen mit den Werkverzeichnis-Nummern 14-20, 24-33, 154-188, 196, 197, 200-231, 233-282, 293-327, 329-399, der Skizzenblock 2: 712-740, Skizzenblock 3: 741-848, Skizzenblock 7: 936-1042, Skizzenblock 9: 1066-1080, Skizzenblock 10: 1081-1102, desweiteren sieben Ölgemälde (2274, 2289, 2291, 2292, 2293, 2295 und 2296).
Das Jawlensky-Archiv hat in Zusammenarbeit mit Galeristen dafür gesorgt, dass die zweifelhaften Werke aus dem Markt gezogen wurden. Leider konnte die Eigentümerschaft der Werke Nr. 733 und der Werke Nr. 941, 946, 989, 1013, 1023 und 1035 aus Skizzenblock 7 bisher nicht eruiert werden.